Definition und Ziele des sozialen Wohnungsbaus

Der soziale Wohnungsbau ist ein entscheidendes Element der Wohnungspolitik in Deutschland und zielt darauf ab, bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten bereitzustellen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Definition und die Ziele des sozialen Wohnungsbaus in Deutschland.

Was ist sozialer Wohnungsbau?

Der soziale Wohnungsbau unterscheidet sich von anderen Formen des Wohnungsbaus, indem er sich speziell auf die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen konzentriert. Diese Form des Wohnungsbaus wird in der Regel von der öffentlichen Hand oder gemeinnützigen Organisationen gefördert und unterliegt bestimmten rechtlichen Vorgaben.

Der soziale Wohnungsbau ist gesetzlich definiert und unterliegt verschiedenen Bestimmungen, die festlegen, wer Anspruch auf sozialen Wohnraum hat und welche Kriterien für die Förderung gelten.

Der Gesamtbestand an gebundenen Mietwohnungen in Deutschland belief sich 2020 auf ca. 1,13 Millionen Wohnungen (2006 waren es noch fast doppelt so viele).
Quelle: Tagesschau

Ziele des sozialen Wohnungsbaus

Der soziale Wohnungsbau in Deutschland hat sich aus dem dringenden Bedarf heraus entwickelt, Menschen unabhängig von ihrem Einkommen angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Das Hauptziel besteht darin, einkommensschwächere Haushalte bei der Beschaffung von geeignetem Wohnraum zu unterstützen. Dabei stehen mehrere Leitprinzipien im Vordergrund:

1. Bezahlbarkeit

Insbesondere in Großstädten und Ballungsgebieten sind die Mietpreise in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der soziale Wohnungsbau hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wohnungen zu Konditionen anzubieten, die für Menschen mit geringerem Einkommen tragbar sind.

2. Zugänglichkeit

Es geht nicht nur um die Finanzierbarkeit, sondern auch darum, dass der Wohnraum für alle zugänglich ist. Barrieren, sei es durch Diskriminierung oder durch mangelnde Angebote für Menschen mit Behinderungen, sollen abgebaut werden.

3. Qualität

Günstiger Wohnraum bedeutet nicht zwangsläufig niedrige Qualität. Ein weiteres Ziel des sozialen Wohnungsbaus ist es, hochwertigen Wohnraum zu schaffen, der den Anforderungen moderner Bau- und Wohnstandards entspricht.

4. Gemeinschaftsförderung

Der soziale Wohnungsbau dient nicht nur der individuellen Unterstützung, sondern hat auch den Anspruch, lebenswerte und sozial durchmischte Quartiere zu schaffen. Ein solcher Ansatz fördert den sozialen Zusammenhalt und verhindert die Bildung von „Ghettos“.

5. Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Es geht nicht nur um den Bau neuer Wohnungen, sondern auch um die nachhaltige Entwicklung der Wohngebiete. Hierbei spielen ökologische Aspekte, wie Energieeffizienz und Ressourcenschonung, ebenso eine Rolle wie soziale und wirtschaftliche Faktoren.

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Insgesamt verfolgt der soziale Wohnungsbau in Deutschland das Ziel, eine hohe Wohnqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, unabhängig von ihrem sozialen oder wirtschaftlichen Status. Damit trägt er maßgeblich zur sozialen Gerechtigkeit und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft bei.